Die Corona-Pandemie hat unter anderem die Art des Einkaufens deutlich verändert. Statt in den Supermarkt zu gehen, werden Frischwaren häufiger online bestellt, zeigt eine DPD-Studie.

Frau nimmt Lebensmittel aus Paket
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Online-Bestellungen von frischen Lebensmitteln haben im vergangenen Jahr gut ein Fünftel der Online-Shoppenden in Deutschland getätigt – neun Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum, zeigt das aktuelle E-Shopper-Barometer der DPDgroup, für die von Anfang Juni bis Mitte Juli 2021 rund 23.400 Online-Käufer aus 21 europäischen Ländern befragt wurden – 1.500 davon aus Deutschland.

Generell ist eine höhere Nachfrage in Produktkategorien zu verzeichnen, die alltägliche Bedarfe decken: So werden besonders häufig verzehrfertige Lebensmittel und Tiefkühlkost erworben, aber auch Getränke sowie Arzneimittel.

Deutlich weniger relevant sind hingegen Accessoires, Schmuck oder Automobilzubehör – aus diesen Segmenten bestellten im Vergleich zu 2020 etwa zehn Prozent weniger Online-Käuferinnen und -Käufer. Bei Mode & Schuhen sowie Kleinmöbeln und Dekoration ging die Nachfrage um neun Prozent zurück. „Im Jahr 2020 haben viele Menschen festgestellt, dass sie sich in Zeiten von Lockdowns und Warenmangel sehr gut im Internet versorgen können. Und im Jahr 2021 macht sich die Bequemlichkeit bezahlt: Warengruppen, die vormals nicht so stark nachgefragt waren, erfahren nun zunehmend mehr Zuspruch“, kommentiert DPD-Deutschland-CEO Eric Malitzke diese Entwicklung.

Auch ergab die DPD-Untersuchung, dass hierzulande inzwischen 81 Prozent aller Online-Einkäufe bereits von regelmäßigen Online-Shoppern getätigt werden – also Leuten, die mindestens einmal monatlich im Internet bestellen. Das wirkt sich auch auf das Sendungsvolumen aus: Im Vergleich zu anderen EU-Ländern bekommen Deutsche mit 6,7 Paketen die meisten Sendungen im Monat. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern kauft die hiesige Bevölkerung dabei überdurchschnittlich häufig bei denselben Online-Anbietern ein.

Online-Lebensmittelkauf: Bequemer und risikoärmer

Die Mehrheit, nämlich 79 Prozent der Online-Käufer, erwirbt aber bislang keine Lebensmittel online. Ein Hemmnis sei, dass sich Qualität und Zustand der bestellten Waren nicht vorab prüfen lasse – und natürlich sind auch die damit verbundenen höheren Kosten problematisch: Sowohl die Produkt- als auch die Versandkosten stuften knapp ein Drittel der Befragten als zu hoch ein. Die Hälfte derjenigen, die mittlerweile online ihre Lebensmitteleinkäufe erledigen, tut dies seit Pandemiebeginn öfter als davor. Für viele ist dies komfortabler, da sich innerhalb kurzer Zeit Einkäufe jederzeit von zu Hause erledigen lassen. 38 Prozent nutzten diese Option allerdings vor allem, um das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus zu minimieren. 

Dass das E-Food-Geschäft stetig weiter wächst, beweisen Lieferdienste wie Gorillas oder Flink. Deren Zustellmodell wird aber ohnehin für Waren, die eher alltäglich benötigt werden, immer attraktiver, wie sich bei der Drogeriekette DM zeigt. Indes hat sich DHL erst kürzlich aus dem Segment mit Lebensmittellieferungen verabschiedet – der Aufwand sei zu hoch, hieß es. DPD-Deutschland CEO Malitzke zufolge habe sich in der Pandemie allerdings grundsätzlich gezeigt, „dass auch die Versorgung mit Lebens- und Arzneimitteln via Paket hervorragend funktioniert“. In Frankreich hat die DPDgroup zudem in Kooperation mit dem Einzelhandelskonzern Carrefour bereits ein Pickup-Modell für online bestellte Lebensmittel etabliert.

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Geschrieben von Hanna Behn
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