Auf Waren aus China muss aktuell nicht nur lange gewartet werden, auch fallen hohe Gebühren beim Transport an.

Containerladung in einem Frachtschiff
MOLPIX/Shutterstock.com

Aktuell spitzt sich die Situation in der Logistikkette zwischen Asien und Europa immer weiter zu. Nicht nur die Häfen sind überfüllt, auch die Containerschiffe sind bereits voll ausgelastet. Wer auf Ware aus China wartet, muss teilweise viel Geduld aufbringen. „Es ist alles auf dem Wasser, was schwimmen kann“, beschreibt ein Manager eines deutschen Logistik-Konzerns beim Spiegel die aktuelle Situation.

Das wirkt sich natürlich auch auf die Preise für den Warentransport aus, die stetig ansteigen. Aktuell werden Gebühren von mehr als 5.000 US-Dollar für die Beförderung eines 40 Fuß großen Seefracht-Containers verlangt, einige Reedereien würden außerdem „teure Premiumzuschläge“ erheben, so der Spiegel weiter. Manche Unternehmen haben bereits einen Buchungsstopp verhängt, da die eigenen Containerschiffe bis Ende Dezember ausgebucht sind.

Verknappung der Ware im Frühling 2021 droht

Ähnlich dramatisch sieht es auch beim Schienentransport aus, die Güterwaggons sind aktuell ein knappes Gut und dementsprechend teuer. Auch die Luftfahrt kann keine Entspannung bieten, da aktuell kaum Passagierflüge unterwegs sind und so ein erheblicher Teil der Frachtkapazitäten in diesen Maschinen weggebrochen ist. Aufgrund der hohen Nachfrage liegen auch hier die Preise deutlich über dem normalen Niveau, Airlines verlangen bis zu acht Euro pro Kilo Fracht. Laut Branchenexperten könnten die Gebühren bis Jahresende noch weiter ansteigen.

Michael Koch, Projektmanager beim bayerischen Medizin-Großhändler Medika, sieht besonders bei der Versorgung mit Schutzkleidung im Kampf gegen das Coronavirus große Probleme, da diese zu 99 Prozent aus Asien stammen. Im Frühjahr 2021 könnte es zu einer deutlich Verknappung der Waren kommen, da das chinesische Neujahrsfest am 12. Februar 2021 „sechs Wochen keine Produktion und acht bis zehn Wochen keine neue Ware aus China“ bedeutet. Im April und Mai kommenden Jahres werden deutsche Unternehmen dies besonders merken. „Kommt es schlimm, fehlt die Ware dann ganz“, so Koch.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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