Corona hat die E-Commerce-Logistik in den letzten Monaten erheblich beeinträchtigt. Versandprobleme und eine erhöhte Retourenquote zählten in dieser Zeit zu den größten Herausforderungen.

Logistik Studie
© Händlerbund

Bereits zum vierten Mal hat der Händlerbund seine Logistik-Studie durchgeführt und dafür mehr als 220 Online-Händler zu den Themen Versand, Verpackungen und Retouren befragt. Der Fokus der aktuellen Umfrage lag aber ganz eindeutig auf der Coronakrise und deren Auswirkungen auf den deutschen Online-Handel. Zwei von drei befragten Händlern gaben demnach an, durch die Corona-Pandemie Beeinträchtigungen in der Logistik gespürt zu haben. 

Diese äußerten sich besonders durch Versandprobleme, von denen 57 Prozent betroffen waren. Aber auch Schwierigkeiten bei der Beschaffung (42 Prozent), ein geringes Bestellaufkommen (33 Prozent) und fehlende Lagerkapazitäten (sechs Prozent) stellten die Händler in den vergangenen Monaten vor erhebliche Herausforderungen.

Versandprobleme
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Versandstopp von Warenpost und erhöhte Retourenquoten

Über fünf Monate lang konnten deutsche Händler die Versandart Warenpost der Deutschen Post DHL in Drittländer nicht nutzen. Besonders der Versandstopp in Länder wie die USA und Kanada gestaltete sich für viele Verkäufer problematisch. 32 Prozent der befragten Händler gaben in der Logistik-Studie an, davon betroffen gewesen zu sein. Auch in den zahlreichen Kommentaren hier auf dem Blog wurde deutlich, wie sehr diese Einschränkung die Händler in ihrem Geschäft getroffen hat.

Auch erlebten 59 Prozent der Händler in den vergangenen Monaten eine deutlich erhöhte Retourenquote, was zu einem Minusgeschäft führte. Das lag unter anderem daran, dass rund zwei Drittel beschädigte Retouren erhielten und die Waren nur noch mit einem Rabatt von im Schnitt 39 Prozent weiterverkaufen konnten.

Minusgeschäft
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Zuverlässigkeit der Zustelldienste wichtiger als Preise

Bei der Frage nach dem beliebtesten Zustelldienstleister konnte sich auch dieses Jahr wieder die DHL mit 84 Prozent an die Spitze setzen. Dahinter folgten die Deutsche Post mit 54 Prozent und DPD mit 35 Prozent. Allerdings setzen 66 Prozent der befragten Händler nicht nur auf ein Unternehmen, sondern nutzen den Service von mehreren Zustelldiensten, um das Risiko zu streuen. Dabei spielt auch aktuell die Zuverlässigkeit eine deutlich größere Rolle als der Preis. Das Thema Nachhaltigkeit scheint in Zeiten von Corona nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Empfanden diese Thematik im Vorjahr noch 41 Prozent als sehr wichtig, waren es 2020 nur 35 Prozent.

Die gesamte Studie mit allen Ergebnissen gibt es an dieser Stelle.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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