Der Anzahl mautpflichtiger Lastwagen hat auf deutschen Straßen wieder zugenommen. 

Lkw auf Autobahn
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Der Lkw-Verkehr in Deutschland hat nach Angaben des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) und des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wieder zugenommen. Die Fahrleistung (gefahrene Kilometer) der mautpflichtigen Fahrzeuge stieg im Juni 2020 im Vergleich zum Vormonat um 4,7 Prozent. Auch von April zu Mai war bereits ein Anstieg zu spüren, heißt es hierzu bei Reuters.

Da wirtschaftliche Aktivität Verkehrsleistungen sowohl erzeuge als auch benötige, besteht zwischen dem Lkw-Verkehr und der Konjunkturentwicklung ein enger Zusammenhang, erläutert das Statistische Bundesamt. Aus diesem Grund lasse sich bei einer Zunahme der Fahrleistung auch auf eine schrittweise Erholung der Wirtschaftslage schließen. Vor der Krise – im Februar – lag die Lkw-Maut-Fahrleistung allerdings kalender- und saisonbereinigt noch 6,6 Prozent höher. 

Maut-Einnahmen fehlen

Aufgrund der geringeren Verkehrsleistungen, für die Beschränkungen im Güterverkehr im Zuge der Corona-Krise verantwortlich sind, fehlen dem Staat die Einnahmen aus der Maut. Nach Angaben von Reuters rechne das Verkehrsministerium in diesem Jahr mit einer Finanzlücke von 500 bis 600 Millionen Euro bei den Mauteinnahmen. 

Im April nahm der Bund rund 88 Millionen Euro weniger Maut ein als im Vorjahr. Im Mai waren es 95 Millionen Euro weniger Mautgebühren als im April, meldete kürzlich die Rheinische Post mit Bezug auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen. Das Geld fehle künftig vor allem zur Finanzierung des Straßenbaus, deshalb bestehe laut Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) „dringender Handlungsbedarf“, um die fehlenden Mautgebühren auszugleichen. Aus Sicht der Grünen hingegen habe der Minister dem Bericht nach „nun die Chance, einige Straßenbauprojekte, die schon jetzt Milliardengräber seien, zu den Akten zu legen und die Finanzierung der Mobilität der Zukunft vollkommen neu zu ordnen“.

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Geschrieben von Hanna Behn