Die erneute Preiserhöhung bei der Deutschen Post DHL Group könnte die Zeitschriftenverlage vor folgenschwere Probleme stellen. Die Politik steht in der Pflicht, zu intervenieren, so die Forderung des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ).

Kaputtes Sparschwein
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Im Sommer gab die Deutsche Post ihre Portoerhöhung bekannt, wenig später wurden auch die Tarife für Kunden mit Listenpreisen angepasst und letzte Woche machte der Bonner Logistiker auch die Gebührenanpassung für Großkunden öffentlich. Von diesen Anpassungen sind auch die hiesigen Verlage betroffen, der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) hat seinem Ärger über die erneute Preisanhebung nun Luft gemacht. „Derart dramatisch steigende Zustellungskosten durch die Post stellen die zukünftige Finanzierbarkeit der publizistischen Aufgabe von Zeitschriftenverlagen ernsthaft in Frage“, heißt es von VDZ-Präsident Dr. Rudolf Thiemann in einer Meldung des Verbandes.

Tarifsteigerungen um zehn Prozent in drei Jahren

Dass die Preise im kommenden Jahr um bis zu 6,9 Prozent für Presseprodukte ansteigen werden, ist für den VDZ-Präsidenten allerdings nur ein Teil des Problems. Zum einen hat die Deutsche Post durch ihre „Quasi-Monopolstellung“ in den letzten Jahren mehrfach an der Preisschraube gedreht, in den letzten drei Jahren summierten sich die Tarifsteigerungen auf insgesamt zehn Prozent. Außerdem gilt für die neueste Anpassung eine sehr geringe Laufzeit von nur einem Jahr. Dass die Preise in den kommenden Jahren weiter ansteigen, ist also nicht auszuschließen. „Diese Preisspirale der Deutschen Post gefährdet die Existenz der Zeitschriftenpresse“, heißt es in der Meldung vom Sprecherkreis der VDZ-Postkommission weiter. „Denn über 90 Prozent der Abo-Auflagen der Zeitschriftenverlage sind auf die Postzustellung angewiesen.“

Mit Blick auf die bereits jetzt vorherrschende ernste Lage „könne es letztlich auch eine politische Aufgabe sein, den Fortbestand einer wirtschaftlich abbildbaren Zeitschriftenzustellung zu ermöglichen“, so das abschließende Fazit des Verbandes.

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Geschrieben von Corinna Flemming