Sicherheitskonzepte für Baustellen reduzierten die Anzahl von Unfällen offenbar deutlich, wie aktuelle Zahlen des Verkehrsministeriums von Sachsen-Anhalt offenbaren.

Smiley Baustellenschild
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Das Unfallrisiko auf der Autobahn ist im Baustellenbereich besonders hoch, wie etwa die Unfallstatistik für die A2 laut dem NDR zeigt. Ein anderes Bild allerdings zeichnen Erhebungen über Unfälle innerhalb von Baustellen auf der A9 im Raum Dessau. Unter anderem hätten hier die roten, gelben bzw. grünen Smileys, die je nach verbleibender Länge des Baustellenbereichs einen traurigen, gleichgültigen oder aber lachenden Gesichtsausdruck haben, zur Sicherheit der Verkehrsteilnehmer im Baustellenbereich beigetragen. Das gab das Verkehrsministerium in Sachsen-Anhalt aktuell nach Angaben der LVZ bekannt.

Ein Drittel weniger Unfälle verzeichnet

Die Anzahl der Unfälle reduzierte sich in den Smiley-Baustellen sogar um mehr als 30 Prozent. „Im Gegensatz zum Jahr 2016, in welchem noch 505 Unfälle im Bauzeitraum von Mai bis Dezember gezählt wurden, lag die Gesamtunfallzahl im selben Zeitraum des Jahres 2017 bei nunmehr noch 353 Unfällen“, zitiert die LVZ Andreas Tempelhof, Pressereferent des Verkehrsministeriums in Sachsen-Anhalt. Demnach setzte das Land auch noch weitere Maßnahmen zum Verkehrsmanagement innerhalb von Autobahnbaustellen um, darunter zusätzliche Zufahrten für Rettungsfahrzeuge, Nothaltebuchten, ein verbessertes Verkehrserfassungs- bzw. Warnsystem oder auch Geschwindigkeitskontrollen. Allerdings liegen die entsprechenden Unfallstatistiken für das Jahr 2018 derzeit noch nicht vor. 

Weniger Einsätze für Baustellen-Smileys im mitteldeutschen Raum

In Sachsen und Thüringen findet diese Art der Kennzeichnung jedoch aktuell eher keine Anwendung: „Die Aufstellung der Smiley-Schilder sei nicht immer möglich, oft fehle der Platz in der Baustelleneinrichtung zur sinnvollen und verkehrssicheren Platzierung dieser Zusatzbeschilderung“, so laut LVZ die Begründung einer Sprecherin des sächsischen Landesamts für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). In Thüringen gelten diese Art Hinweistafeln als „nicht erforderlich für einen sicheren Verkehrsablauf“. Hier würde jedoch die Länge der Baustelle durch gängige StVO-Beschilderung ausgewiesen. 

Der Leiter der Verkehrszentrale in Nordrhein-Westfalen, Hanno Bäumer, erklärte zum Thema bereits im vergangenen Jahr gegenüber Der Zeit, dass die Piktrogramme nicht überall zum Einsatz kommen könnten: „An hoch belasteten Abschnitten ist die Ablenkungs- und damit die Unfall- und Staugefahr größer als der Nutzen.“ 

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Geschrieben von Hanna Behn