Zwischen 200 und 300 Mitarbeiter von H&M Logistik sowie von Hermes Fulfillment legten am Montag in Hamburg ihre Arbeit nieder.

Stapler und Pakete im Logistik-Lager
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Der Warnstreik folgte nach einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi, nachdem Tarifverhandlungen für etwa 70.000 Beschäftigte rund um den Einzelhandel vergangenen Mittwoch ohne Ergebnis geblieben waren. Dabei waren laut des Hamburger Abendblattes rund 100 bis 150 Mitarbeiter von H&M Logistik sowie etwa 150 Hermes-Mitarbeiter in der Frühschicht diesem Streikaufruf gefolgt.

Lohnerhöhung um 6,5 Prozent gefordert

In der Tarifrunde hatte Verdi unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6,5 Prozent, bzw. mindestens um 163 Euro bei einer Tarifvertragslaufzeit von 12 Monaten zu erhöhen. Die Arbeitgeber boten demgegenüber bei einer Vertragslaufzeit über zwei Jahre einer Lohnerhöhung um 1,5 Prozent ab dem 01. Mai 2019 sowie weiteren 1,0 Prozent ab dem 01. Mai 2020.

Verdi: Angebot der Arbeitgeber sei „inakzeptabel“

Bereits am vergangenen Mittwoch teilte Verdi mit, dass dieses Angebot „inakzeptabel“ sei. Im Zuge der Warnstreiks bekräftige die Verhandlungsführerin Heike Lattekamp diese Aussage „Angesichts der prognostizierten Inflationsrate in 2019 und 2020 bedeutet das Angebot der Arbeitgeber einen Reallohnverlust für die Beschäftigten“ zitiert sie das Abendblatt in einer weiteren Meldung. Am 21. Juni diesen Jahres soll es nach Angaben der Gewerkschaft weitere Tarifverhandlungen geben.

In den letzten Jahren nahmen die Paketmengen stetig zu, allerdings seien demgegenüber die Löhne der Paketzusteller zwischen 2007 und 2017 gesunken (wir berichteten). Die Bundesregierung reagierte zuletzt auf Missstände rund um die Lohn- und Beitragszahlung in der Paketbranche und einigte sich kürzlich auf ein Gesetzesvorhaben zur Nachunternehmerhaftung, durch das KEP-Dienstleister zur Zahlung von nicht gezahlte Sozialabgaben ihrer Subunternehmer verpflichtet werden könnten.

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Geschrieben von Hanna Behn