Heute im Newsflash: Amazon startet den Direktversand, Wing liefert aus der Luft,  H&M erhebt Versandgebühren, Planenschlitzer auf Beutezug und harsche Bedingungen für die Boten von JD.com

Drohne mit Paket
Andy Dean Photography/shutterstock.com

Amazon liefert direkt aus dem Händler-Lager

Online-Händler Amazon baut seine Logistik-Dienstleistungen immer weiter aus und liefert in den USA jetzt auch direkt vom Händler zum Kunden. Beim sogenannten „Amazon Shipping“ wird das Fulfillment Center übersprungen, wie der Amazon Watchblog weiß. Der neue Direktversand wird aktuell in den Städten New York, Los Angeles und Chicago getestet und soll maximal fünf Tage für die Zustellung in Anspruch nehmen. Durch „Amazon Shipping“ haben Online-Händler vor allem die Möglichkeit, Pakete zu personalisieren und mit individuellen Lieferscheinen und Adressaufklebern zu versehen. Wie viele Händler den neuen Direktversand testen und ob dieser auch in anderen Städten oder Ländern ausgerollt werden soll, ist bisher noch unklar.

Google-Schwester Wing liefert jetzt per Drohne

Im australischen Canberra hat Wing jetzt die Genehmigung für die Drohnenzustellung erhalten. Wie die OnlinehänderNews schreiben, ist Australien das erste Land, in dem der Konzern dauerhaft Konsumgüter per Drohne liefern kann. Bisher hätten sich sieben Unternehmen für das Projekt angemeldet, die ihre Produkte über das unbemannte Flugobjekt an die Kunden bringen wollen. Im Voraus hatten einige Gemeinden Bedenken über mögliche Lärmbelästigung oder die Verletzung der Privatsphäre geäußert. Wing hat daraufhin ein leises Drohnenmodell eingeführt und die Auflage erhalten, werktags nicht vor 7 Uhr und am Wochenende erst ab 8 Uhr zu starten.

H&M führt Versandgebühren ein

Der Modehändler Hennes und Mauritz will sein E-Commerce-Geschäft vorantreiben und setzt dafür in erster Linie auf Versandgebühren. Künftig werden wieder Lieferkosten fällig für Kunden, die Basis-Mitglieder im Loyalty Club vom H&M sind und deren Warenkorbwert unter 25 Euro liegt. „Wir haben viel Logistik rund um die Kunden, die online einkaufen“, heißt es in einer Erklärung des Fashionhändlers zum Schritt für die Versandkosten. Bis Ende des Jahres sollen die Mindestbestellkosten in sieben weiteren Märkten eingeführt werden. Im vergangenen Jahr hat auch Zalando erstmals Versandgebühren bei einem Bestellwert von unter 25 Euro eingeführt (wir berichteten). Die Gebühren werden vorerst allerdings nur in Italien erhoben.

Planenschlitzer stehlen Amazon-Pakete

Am vergangenen Freitag waren auf der A 2 im Landkreis Schaumburg erneut Planenschlitzer am Werk. Nach Informationen der Neuen Presse hatte der Lkw, beladen mit Paketen von Online-Händler Amazon, eine Pause auf dem Parkplatz der Tank- und Rastanlage Auetal gemacht. Zwischen 21 Uhr und 0.20 Uhr, als der 33-jährige Fahrer in seinem Fahrerhaus schlief, müssen die Diebe die Plane seines Transporters ausgeschnitten und zahlreiche Amazon-Pakete entwendet haben. Bislang ist noch nicht klar, wie hoch der entstandene Schaden ist.

JD.com schafft „anreizbasiertes“ Vergütungssystem für Zusteller

Der chinesische Online-Händler JD.com steht wegen seiner harschen Arbeitsbedingungen aktuell massiv in der Kritik. So soll den Zustellern jetzt testweise der gesetzliche Mindestlohn gestrichen worden sein. Stattdessen setzt der Online-Riese auf ein „anreizbasiertes“ Vergütungssystem, bei dem die Boten nach der Anzahl der ausgelieferten Pakete bezahlt werden. Zusätzlich hieß es laut dem Handelsblatt in einer internen E-Mail, dass alle Mitarbeiter die „nicht hart genug arbeiten“ entlassen werden sollten. Immer wieder geraten chinesische Tech-Konzerne wegen der vorherrschenden Arbeitsbedingungen in die Negativschlagzeilen.  

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Geschrieben von Corinna Flemming