Der Schmuggel mit Drogen, Potenzmitteln und Co treibt verrückte Blüten – das zeigt das Hauptzollamt in seiner Jahresbilanz 2018.

Koks-Päckchen und verhafteter Schmuggler
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Von illegalen Drogen über Potenzmittel bis hin zu lebenden Tieren – geschmuggelt wird alles Mögliche, wie die Jahresbilanz des Hauptzollamtes Frankfurt zeigt. Die Bilanz umfasst dabei den Personen-, Fracht- und Postverkehr. Das berichtet heise.de.

Ein Großteil der verbotenen Waren kommt dabei über den Postweg: „91 Prozent der Aufgriffe kamen aus dem Postzentrum“, erklärt Albrecht Vieth, Direktor des Hauptzollamts Frankfurt. Besonders oft fanden die Kontrolleure dabei verbotene Dopingmittel, Medikamente und Produktfälschungen. Bei 19.000 sogenannten Aufgriffen wurden rund 1,5 Millionen Tabletten und Ampullen entdeckt, darunter rund 500 gefälschte Potenzmittel. Die gefälschten Produkte hatten einen Warenwert von rund 25,7 Millionen Euro.

Koks und Khat statt Marihuana

Im Bereich Drogen boomt vor allem der Handel mit Kokain. 2018 fanden Zöllner insgesamt 139 Kilogramm Koks, im Vorjahr waren es nur 94,3 Kilogramm. Mehr als die Hälfte des gefundenen Kokains war laut Vieth für Frankfurt oder das Rhein-Main-Gebiet bestimmt. Der mengenmäßig größte Teil entfällt auf die vor allem in Afrika und dem Nahen Osten beliebte Kaudroge Khat – insgesamt wurden davon rund 4,7 Tonnen beschlagnahmt. Marihuana nimmt mit acht Kilogramm nur einen kleinen Teil der gefundenen Gesamtmenge von gut sieben Tonnen Drogen ein. 

„Drogenschlucker“: Über ein Kilo Kokain im Magen

Die Zöllner fassten im vergangenen Jahr 83 Drogenkuriere. Davon waren 13 sogenannte „Schlucker“, die den Stoff in Tüten im eigenen Magen schmuggeln. Oft dient der Frankfurter Flughafen dabei als internationales Drehkreuz im Drogenhandel. Im größten Fall versuchten ein 60 Jahre alter Mann aus Guatemala und sein 32 Jahre alter Sohn, in einem Flug von Mexiko nach Barcelona Kokain zu schmuggeln: Insgesamt hatten beide rund 1,3 Kilogramm Koks in Päckchen in ihrem Bauch. Auch in Baseballs oder speziell präparierten Schokokugeln wurde versucht, Drogen zu schmuggeln. „Manche haben sich richtig Mühe gegeben“, sagte Zollsprecherin Christine Straß. 

Auch Tiere wurden geschmuggelt, insgesamt gab es mehr als 21.000 Verstöße gegen das Artenschutzgesetz. Unter anderem versuchten die Täter, lebende Fische oder Leguane in andere Länder zu schaffen.

Hier kann man die komplette Zoll-Bilanz 2018 einsehen.

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Geschrieben von Markus Gärtner




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