Der Polizei Polen gelang jetzt ein Schlag gegen Frachtdiebstähle. Mit der Unterstützung von Beamten aus Tschechien, Österreich und Deutschland wurde eine Hehlerbande gefasst. Bei ihnen wurden Waren im Wert von über 100.000 Euro sichergestellt.

Polizeiauto mit Blaulicht
© ArtOlympic / Shutterstock.com

Frachtdiebstähle kosten Unternehmen weltweit jedes Jahr einen Millionenbetrag. Alleine 2017 wurden von der Transported Asset Protection Association (kurz: TAPA) 2880 Frachtdiebstähle in 41 Ländern registriert, die Gesamthöhe des Schadens soll sich auf stolze 105 Millionen Euro belaufen (wir berichteten). Die TAPA arbeitet bereits seit langem fieberhaft daran, diese Gefahr einzudämmen, beispielsweise mit einem Sicherheitsprogramm für Parkplätze. Nun konnte der polnischen Polizei im Kampf gegen Ladungsdiebstähle ein echter Coup gelingen: Gemeinsam mit der Projektgruppe Cargo des Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt wurde eine Hehlerbande festgenommen. Insgesamt zehn Personen hat die Polizei überführt, sechs davon konnten direkt am Entladungsort gefasst werden, wie die Verkehrsrundschau berichtet.

Bande beging Frachtdiebstähle in ganz Europa

Bei der großangelegten Polizeiaktion, die bereits seit mehreren Monaten geplant und aufgrund von zahlreichen Hinweisen zu Frachtdiebstählen initiiert wurde, konnten Waren im Wert von über 100.000 Euro sichergestellt werden. Unter dem Diebesgut befanden sich elektronische Geräte, Markenkleidung, Kosmetika und sogar Autos. Bereits seit zwei Jahren soll die Gruppe ihre kriminellen Machenschaften ausgeübt haben. Die Frachtdiebstähle wurden nach Informationen der polnischen Polizei in verschiedenen europäischen Staaten ausgeführt, operiert wurde allerdings stets von Polen aus. Die insgesamt 200 Beamte, zu denen auch Polizisten aus Deutschland, Tschechien und Österreich gehörten, durchsuchten zusätzlich 30 Wohnungen, Keller, Garagen und Hauswirtschaftsräume, die in Verbindung zur Hehlerbande standen. Aus diesen sicherten sie zahlreiche Beweise.

Immer gleiche Vorgehensweise

Nach Angaben der Polizei soll die Gruppe bei ihren Streifzügen immer nach dem gleichen Muster vorgegangen sein: Erst wurde der Parkplatz einer gründlichen Prüfung unterzogen und sichergestellt, dass die anwesenden Lkw-Fahrer schliefen. Anschließend schlitzten die Täter die Planen der Wagen auf, um den Inhalt der transportierten Fracht zu kontrollieren. Diese wurde dann unbemerkt entwendet. Die jeweiligen Aufgaben waren innerhalb der Gruppe wohl klar aufgeteilt.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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