Transformers werden den Kraftstoffverbrauch von Lkw-Lieferungen reduzieren. Was kurios klingt, ist das Ergebnis eines EU-Foschungsprojektes.

Moderner Lkw
© Vitpho / Shutterstock.com

Wer anhand des Titels hofft, künftig Optimus Prime auf deutschen Autobahnen zu begegnen, der muss an dieser Stelle enttäuscht werden. Transformers sind keine außerirdischen Roboter, die sich bei Bedarf in Fahrzeuge verwandeln, es handelt sich um den Titel eines EU-Forschungsprojektes. Transformers steht dabei für „Configurable and Adaptable Trucks and Trailers for Optimal Transport". Ein internationales Konsortium, zu dem u.a. Volvo, Bosch und DAF gehören, hat darin untersucht, wie Lkw den Gütertransport künftig effizienter gestalten können. Im Ergebnis sind zwei Lösungen entstanden: Die Anpassung der Anhänger-Architektur und die Hybridisierung des Antriebs. Der Kraftstoffverbrauch der Lkw soll mit diesen Lösungen um 25 Prozent verringert werden, so Logistra. Ein bisschen an die echten Transformers erinnert die Idee in der Praxis dann doch.

Dachhöhenverstellung und doppelter Boden

Die Kraftstoffreduzierung soll durch einen im Auflieger verbauten elektrischen Hilfsantrieb sowie eine anpassbare Beladungskapazität und eine optimierte Aerodynamik erreicht werden. Ein so genannter „Load-Optimization-Trailer“ von Van Eck verfügt im Projekt über eine elektrische Dachhöhenverstellung, einen Sensor für das Ladevolumen und sogenanntes Double-Floor-System. Wenn der Auflieger etwa seine zulässige Gesamtmasse erreicht, das Volumen aber nicht voll ausgefüllt wird, dann lässt sich das Dach zur Reduzierung des Luftwiderstandes absenken. Umgekehrt, wenn also die Gesamtmasse noch nicht erreicht, können mithilfe des Double-Floor-System Paletten übereinander verladen werden, um die Ladungshöhe voll auszunutzen. Die jeweilige Nutzung des Ladevolumens wird über ein vom Fraunhofer LBF entwickeltes Sensorsystem ermittelt.

Ein zweites Projekt ist der „Hybrid-on-Demand-Trailer“ von Schmitz Cargobull, der über eine nur manuelle Dachhöhenverstellung verfügt, zusätzlich aber noch einen „Hybrid-on-Demand“-Antrieb mit Energierekuperation integriert. Im Auflieger ist dabei ein elektrischer Antriebsstrang verbaut, der kurzfristig verfügbare Zusatzleistung bietet, etwa beim Anfahren oder um Steigungen zu überwinden. Verloren Bremsenergie kann im Gefälle zurückgewonnen werden – ein bisschen wie beim KERS-System, das bis 2013 in der Formel 1 angewandt wurde.

 

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Geschrieben von Christoph Pech




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