2018 scheint wieder ein gutes Jahr für den deutschen Industrie- und Logistikinvestmentmarkt zu werden. In den ersten sechs Monaten von 2018 flossen insgesamt rund 3,2 Milliarden Euro in diese Assetklasse. Insgesamt liegt das Transaktionsvolumen doppelt so hoch wie der 5-Jahres-Durchschnitt.

Geschäftsmann hält Tablet mit Wachstums-Chart
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Der deutsche Industrie- und Logistikinvestmentmarkt bleibt weiterhin spannend und vor allem sehr ertragsreich. Nach Angaben des Immobilienberaters Colliers International flossen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres insgesamt rund 3,2 Milliarden Euro in diese Assetklasse. Industrie- und Logistikimmobilien zählen dabei mit einem Marktanteil von 13 Prozent am gesamtgewerblichen Immobilienmarkt nach wie vor zu den drei beliebtesten Assetklassen in Deutschland.

Doppelt so viel in Industrie- und Logistikimmobilien investiert

Hubert Reck, Head of Industrial & Logistics Investment bei Colliers International, war klar, dass man das außerordentliche Vorjahresniveau (H1 2017: 5,4 Milliarden Euro), welches vor allem durch mehrere großvolumige Paketkäufe erzielt werden konnte, nicht übertreffen werden könne. Trotzdem ist 2018 durchaus beachtenswert, da es sich im Vergleich zu den bislang erzielten Halbjahresergebnissen deutlich abhebt. „Im Vergleich zum 5-Jahres-Durchschnitt etwa, wurde in diesem Jahr doppelt so viel in Industrie- und Logistikimmobilien investiert und somit das bislang zweithöchste Ergebnis am Markt erzielt“, erklärt er.

Neben den klassischen Logistikimmobilien, die mehr als zwei Drittel des Gesamtergebnisses ausmachten, waren die Anleger erneut auch an Industrieimmobilien und Gewerbeparks interessiert. Insgesamt gingen im ersten Halbjahr über eine Milliarde Euro auf ihr Konto. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Verdopplung des Anteils am Gesamtinvestitionsvolumen. Überhaupt gibt es dieses Jahr einige Unterschiede zum Vorjahr: Demnach zeigt sich dieses Jahr ein etwas ausgewogeneres Verhältnis zwischen Einzel- und Portfoliodeals. Letztere machen einen Anteil von etwa 56 Prozent aus, was circa 1,8 Milliarden Euro entspricht. Einzeltransaktionen, die ein Volumen von 1,4 Milliarden Euro aufsummierten, wurden vor allem von Anlegern aus Deutschland getätigt.

2018 kann sechs Milliarden-Euro-Grenze überschritten werden

Fast zwei Drittel der Anleger (61 Prozent) stammen aus dem Ausland. Das ist zwar ein Fünftel weniger als im Vergleich zum Vorjahr, betrachtet man den Durchschnitt der letzten fünf Jahre, entspricht das jedoch einem Plus von neun Prozent. Platz eins der Herkunftsländer belegen die USA (ca. 369 Millionen Euro), gefolgt von Großbritannien (ca. 362 Millionen Euro) und Singapur. 

Für das Gesamtjahr 2018 zeigt man sich bei Colliers International zuversichtlich: „Der zweiten Jahreshälfte stehen wir positiv gegenüber. Einige größere Logistik- und Light-Industrial-Portfolien befinden sich in der Pipeline und versprechen Kapitalnachschub. Darüber hinaus werden weitere Portfolien für die Vermarktung vorbereitet. Wir gehen aktuell davon aus, dass die hohe Motivation der Anleger für ein zufriedenstellendes Jahresergebnis sorgen wird und die 6 Milliarden-Euro-Grenze 2018 durchaus übertroffen werden kann“, so Reck.

Die Ergebnisse der Analyse wurden von Colliers International zudem auch grafisch aufgearbeitet.

LOGISTIK INVESTMENT DEUTSCHLAND H1 2018
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Geschrieben von Julia Ptock