Durch den zunehmenden Lieferverkehr in den Innenstädten kommt es zunehmend zu Staus und Behinderungen. Dieselabgase sorgen zudem für schlechte Luft in den Städten, weswegen immer mehr Unternehmen in die Entwicklung von E-Bikes, E-Dreirädern oder E-Autos einsteigen und die Citylogistik auf einen neuen Stand heben.

Ladestation für Elektro-Autos
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E-Dreirad aus München für Singapur

Nicht nur deutsche Städte leiden unter der Verkehrslast. Gerade Metropolen haben oft noch erheblich größere Probleme. Die TU München hat nun für den Stadtstaat Singapur einen elektrisch angetriebenen Lasten-Roller entwickelt, der für die Optimierung von Transport- und Zustellaufgaben in Megastädten zugeschnitten ist. Wie bei Logistra.de zu lesen ist, soll das Dreirad durch Neigetechnik sehr handlich fahren. Die Energie gewinnt der Roller durch eine Batterietechnik mit wechselbaren und skalierbaren Akkupacks sowie einem Niedervolt-Antrieb. Die Reichweite liegt zwischen 35 und 70 Kilometern.

Der Wechselaufbau auf dem zweirädrigen Anhänger, in dem auch die Batterien untergebracht sind, besteht aus einem recyclierbaren Bambus-Composit-Material. Nutzer des E-Dreirads wird die singapurische Post sein, die die Kiste bereits im Lager vorkommissioniert, was in den logistischen Abläufen bis zu 40 Minuten täglich an Zeit sparen soll. Die Nutzlast beträgt etwa 250 Kilogramm, das Volumen beläuft sich auf knapp 600 Liter. Mittelfristig plant die SingPost, mit den Tricycles die gut 335 dreirädrigen im Betrieb befindlichen Benzin-Scooter für die Postzustellung zu ersetzen.

StreetScooter: GLS Bank und COMOC Leasing steigen mit ein

In Deutschland ist die DHL Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Mit dem StreetScooter will der Konzern dazu beitragen, die Umwelt zu schonen und die Lärm- und Feinstaubbelastung in den Städten zu minimieren. Die elektrischen Lieferwagen werden zunehmend auch an Dritte verkauft. Nun wurde bekannt, dass die GLS Bank, spezialisiert auf sozial-ökologische Unternehmen, und die COMCO Leasinggruppe 500 StreetScooter erworben haben. Zudem haben die drei Partner ein Leasingkonzept erarbeitet, wodurch dank günstiger Leasingraten und flexiblen Verträgen Unternehmen aller Branchen sich einen StreetScooter leisten können sollen.

Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Post - eCommerce - Parcel von Deutsche Post DHL Group und verantwortlich für die Post-Tochter StreetScooter GmbH, erklärt: „Wir freuen uns sehr, dass die GLS Bank und COMCO Leasing genauso überzeugt vom StreetScooter sind wie wir selbst. Gemeinsam helfen wir Kunden aus den verschiedensten Branchen, auf Elektromobilität umzusteigen. So sind wir gemeinsam nachhaltig erfolgreich und können zusätzlich die umweltschonende Logistik voranbringen.“

Niederländischer Stehroller mit zwei Kubikmeter Box

Ein neues Konzept für Elektro-Mobilität hat der niederländische Hersteller Stint vorgestellt. Der vierrädrige Elektro-Roller für die Brief- und Paketzustellung sowie für kommunale Entsorgungsbetriebe kommt mit einer zwei Kubikmeter großen Box. Die Zuladung, so Logistra.de, beträgt 500 Kilogramm.

Während bei bisherigen Fahrzeugen der Fahrer oft vor der Box sitzt, steht der Fahrer des Stint-Rollers auf einer Plattform und überblickt die Box. Das Fahrzeug ist wendig, der Wendekreis beträgt nur 4 Meter. Die Reichweite des Letzte-Meile-Gefährts liegt bei 75 Kilometern, ist aber dank wählbarer Akku-Anzahl skalierbar von 30 bis 90 Kilometer. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 25 km/h, die maximale Steigungsrate 10 Prozent. Der Aufbau des Stints besteht aus Composit-Material. Der Hersteller plant für die Zukunft wechselbare Aufbauten. Zudem sei geplant, die Boxen mit Elektrobussen zu Knotenpunkten zu befördern, wo die Elektro-Roller dann die Letzte-Meile-Belieferung übernehmen. Aktuell wird der Stint bereits von der Post in Amsterdam für die Zustellung auf der letzten Meile eingesetzt. 

 

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Geschrieben von Julia Ptock