Ab 2017 stellt die Deutsche Bahn (DB) ihre Autoreisezüge ein. Bis auf zwei Strecken, wo LKWs als neue Beförderungsmittel eingesetzt werden sollen, und dem Sylt-Shuttle, fallen alle anderen Verbindungen weg. Grund dafür sind die deutlichen Verluste.
Autoreisezug nach Sylt
© Jörg Grunwald - fotolia.com

Die Deutsche Bahn muss als Unternehmen in Staatshand sparen und ein Teil der Daseinsvorsorge beinhaltet den Personenverkehr. Darin zählen die Nachtzüge, die Speisewagen und die Autoreisezüge. Auf Grund der andauernden Verluste hat sich die Deutsche Bahn jetzt dazu entschlossen, die Autoreisezüge ab 2017 einzustellen.

Autos werden auf LKWs verladen

Allerdings will die Deutsche Bahn den Service nicht ganz aus dem Programm nehmen. Wie die Welt berichtet, wurden bereits auf zwei Strecken – Berlin-München und Düsseldorf-Münschen – LKWs zum Transport von Autos eingesetzt. Das Projekt ist laut einer Bahnsprecherin gut von den Kunden angenommen worden. Weiterhin heißt es: "Die Kunden haben angegeben, dass sie sich eine weitere Reise dieser Art gut vorstellen können." Auf Grund der hohen Zustimmung, will die DB das Projekt bis Anfang 2015 verlängern.

Nach Informationen der Welt nutzen circa 200.000 Kunden das Angebot der Autozüge, wobei sich die Nachfrage in der Saison zwischen Mai und Oktober besonders häuft. Insgesamt wird das Angebot jedoch vergleichsweise wenig genutzt. Hinzu kommt, dass die Deutsche Bahn hohe Investitionen in die Spezialwagen, welche zum Teil 40 Jahre alt sind, leisten müsste. Neben den Zügen an sich sind auch die speziellen Verladeanlagen teuer. Der Schritt zum Transport auf der Straße erscheint deswegen nur logisch: Es werden keine speziellen Terminals gebraucht und die LKWs können je nach Bedarf angemietet werden.

Deutsche Bahn bleibt im Geschäft

Die LKWs sollen zukünftig von der Bahntochter DB Schenker geliehen werden. Ob und wie sich das neue System durchsetzt, bleibt abzuwarten, da die Deutsche Bahn vorerst abwarten will, ob die Nutzerzahlen steigen und sich das neue System entsprechend rentiert.

Mit der fast vollständigen Abschaffung der Autoreisezüge – das erste Auto wurde am 01. April 1930 befördert – endet eine Ära. Die einzige Autorzug-Reisestrecke wird das Sylt-Shuttle bleiben. Nach Angaben der Tageszeitung "die Welt" haben das private Bahnunternehmen RDC und die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) Interesse an der Organisation des Betriebs geäußert. Allerdings hat die Bahn bereits deutlich gemacht, dass sie das Sylt-Shuttle nicht aus der Hand geben werde.

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Geschrieben von Julia Ptock




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