Noch vor wenigen Jahren wussten viele deutsche Händler und Kunden mit dem Begriff Same Day Delivery nichts anzufangen. Dass der taggleiche Liefer-Service jedoch langsam Einzug in deutsche Online-Shops gehalten hat, ist unter anderem dem StartUp Tiramizoo zu verdanken. Doch die anfängliche Euphorie um das Jungunternehmen scheint einer medialen Stille gewichen zu sein. Ist der Same Day Delivery-Service ein Hype von gestern?

Tiramizoo-Logo
© Tiramizoo

Same Day Delivery hat sich bereits gefestigt

Tiramizoo wurde 2010 gegründet und hat seitdem maßgeblich an der Etablierung des Same Day Delivery-Konzeptes in Deutschland mitgewirkt. Das StartUp setzt im Zuge seiner Dienste nicht etwa auf eine eigene Flotte von Fahrzeugen, sondern stützt sich auf externe Kurierdienste, mit denen es zusammenarbeitet. Auf der Liste der namhaften Referenzkunden, sind Unternehmen wie Media Markt, Saturn, Cyberport oder Mercedes Benz verzeichnet. Sie bieten ihren Kunden durch die Kooperation mit Tiramizoo eine schnelle Waren-Lieferung, die zumeist sogar innerhalb weniger Stunden erfolgt.

Dass es um Tiramizoo in den letzten Monaten eher ruhig geworden ist, liegt nach Informationen von LocationInsider nicht etwa an fehlenden Auftragslagen oder schwindendem Erfolg. Ganz im Gegenteil: Mancherorts sollen sich bis zu 15 Prozent der Kunden für die Same Day Delivery-Option mittels Tiramizoo entscheiden. Mehr als jeder vierte Premiumkunde sei laut Analysen bereit, für den schnellen Lieferservice auch die nötigen Kosten zu tragen.

Tiramizoo: Entscheidend ist gute Werbung für den Service

Die Grundvoraussetzung dafür, dass sich Kunden für eine Same Day Delivery-Option entscheiden, sei jedoch „dass die Warenverfügbarkeit von den Händlern angezeigt werden kann und dass die Same-Day-Delivery entsprechend beworben wird“, so Geschäftsführer Michael Löhr. Wie wichtig entsprechendes Marketing ist, zeigt die Kooperation mit Media Markt: Seit dem Frühjahr arbeitet der Elektronik-Anbieter im Zuge eines Testprojektes mit dem Logistik-StartUp zusammen.

„Wenn die Mitarbeiter den Kunden gezielt Tiramizoo als Lieferoption anbieten, fällt die Entscheidung recht oft positiv aus – zum Beispiel ist für jemand, der bei Saturn ein 50-Zoll TV-Gerät kauft, die Lieferung innerhalb von zwei Stunden für 20 Euro ein absolut faires Angebot“, kommentiert Löhr weiter. Andernorts, in dem die entsprechenden Werbemaßnamen eher schleppend vollzogen werden, sei der Same Day Delivery-Dienst bei Kunden eher mäßig aufgenommen worden.

Das Fazit: Unternehmen, die Tiramizoo als Aspekt eines ausgebauten Kundenservices nutzen wollen, müssen ihre Mitarbeiter entsprechend gut schulen, damit der Dienst auch beim Kunden ankommt. Das StartUp ist sich dabei der nötigen Arbeit und Anstrengung durchaus bewusst: „Das kann dazu führen, dass in einzelnen Unternehmen locker einmal 500 Mitarbeiter für die Einführung von Tiramizoo geschult werden müssen. Aber wir stellen uns dieser Herausforderung.“

Tracking im Fokus weiterer Tiramizoo-Verbesserungen

Auch im Hause Tiramizoo sei eine kontinuierliche Verbesserung und Optimierung angestrebt, um mit konkurrierenden Anbietern und Partner- und Kundenwünschen mithalten zu können. Dabei werde man jedoch auf Dumping-Preise und eine „Verwässerung“ des Konzeptes verzichten. Zunächst sollen GPS-basierte Daten in den Same Day Delivery-Dienst von Tiramizoo integriert werden, um den Verbrauchern Tracking-Informationen, sowie Prognosen für die Zustellung zur Verfügung stellen zu können.

Zwar sei der Hype um die taggleiche Lieferung etwas abgeflacht, dennoch könne der lokale (und regionale) Handel durch eine Kooperation mit Tiramizoo weiter punkten.
/ Geschrieben von Tina Plewinski




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